Die Maiprozessionen mit dem Gnadenbild zum Brünneken sind ein fester Bestandteil des Wallfahrtslebens in Verne. Sie werden am ersten und dritten Sonntag im Mai gehalten. Ihr Ablauf mit Andacht, Prozession, Predigt und abschließendem sakramentalen Segen ist so selbstverständlich, dass man den Eindruck gewinnen kann, als sei dies immer so gewesen. Die Prozessionen zum Brünneken können jedoch erst auf eine fast 180 jährige Tradition zurückblicken.
Jeweils am zweiten und vierten Maisonntag ist eine Marienandacht um 18.00 Uhr am Brünneken.

Ab ca. 1842 begann der bereits alte Pastor Josef-Alex Schumacher von sich aus mit den Schulkindern und einer kleinen Zahl Erwachsener mit den Prozessionen zum Brünneken. Sie wurden ohne bischöfliche Genehmigung gegangen. Die Zahl der Teilnehmer wurde von Jahr zu Jahr mehr. Sein Nachfolger im Amt beantragte dann die Genehmigung zur Durchführung der Prozession. Am 01. Mai 1850 wurde durch den Generalvikar die Genehmigung zur Durchführung der Prozession erteilt. Nachdem diese erteilt war, beschloss man den Bau einer neuen Kapelle.

Die Maiprozessionen mit dem Gnadenbild zur Brünnekenkapelle erfreute sich von Anfang an bei den Gläubigen des Paderborner Landes großer Beliebtheit. Ihren starken Zulauf verdanken sie dem Umstand, dass sich 1837 die Pfarrei Salzkotten von der Großen Liebfrauentracht und anderen Verner Prozessionen zurückgezogen hatte. Die Leute nahmen die Prozessionen zum Brünneken als Ersatz. Zu Tausenden nahmen sie daran teil, besonders in Notzeiten sowie in den Nachkriegsjahren.